Atemübungen für Kinder: Richtig Luft holen beim Schwimmen

von
Lukas Biegler
,
September 18, 2025

Das Wichtigste vorweg, damit Ihr Kind sofort besser schwimmt: Kinder sollten unter Wasser kontinuierlich ausatmen (Blubberblasen), und erst dann, wenn Mund und Nase wieder aus dem Wasser sind, kurz und ruhig einatmen. Dieses einfache Muster – ausatmen im Wasser, einatmen an der Luft – verhindert Stress, Wasserschlucken und schnelle Erschöpfung. Klingt simpel? Ist es auch, wenn Sie wissen, wie Sie es spielerisch üben. Bleiben Sie dran: Gleich kommen die besten Übungen, die ich in Schwimmkursen immer wieder erfolgreich einsetze.

Das wichtigste zuerst: Ausatmen unter Wasser, einatmen am Beckenrand

Warum ist das so entscheidend? Wird die Luft unter Wasser angehalten, sammeln sich CO₂ und Druck. Kommt dann der Kopf hoch, atmen Kinder hektisch ein, verschlucken Wasser oder verlieren den Rhythmus. Das stetige Ausatmen im Wasser hält den Atemreflex entspannt und schafft Platz für eine kurze, ruhige Einatmung über Wasser. Das verringert auch die Angst vor Wasser im Gesicht.

  • Nase oder Mund? Beides geht. Für viele Kinder ist Blubbern durch den Mund anfangs leichter; später kommt „Nasenblasen“ dazu, um Wasser in die Nase zu vermeiden.
  • Kopfposition: „Blick zum Boden“ bei Kraul/Brust hilft, das Wasser ruhig zu lassen und die Einatmung zu erleichtern.

Zur Orientierung bei Sicherheit, Aufsicht und Wassergewöhnung leisten anerkannte Organisationen großartige Arbeit: Die Empfehlungen der DLRG sind in Deutschland ein Goldstandard für Wassersicherheit (siehe die Homepage der DLRG unter DLRG). Auch der Deutsche Schwimm-Verband bietet verlässliche Inhalte rund um Technik und kindgerechtes Schwimmen (mehr dazu beim Deutschen Schwimm-Verband). Für klare Sicherheitsregeln im und am Wasser ist die American Red Cross seit Jahren eine seriöse Anlaufstelle (American Red Cross). Und wenn Sie unsicher sind, ab welchem Alter welche Übungen sinnvoll sind, helfen die entwicklungsbezogenen Hinweise der American Academy of Pediatrics (American Academy of Pediatrics).

Schritt-für-Schritt-Atemübungen (zu Hause, am Rand, im Wasser)

Diese kurzen Mikro-Übungen passen in jede Badezeit. Ich setze sie im Unterricht und mit meinen eigenen Kindern ein – sie funktionieren, weil sie Spaß machen und sofort ein Erfolgserlebnis schaffen.

1) Trockentraining (2 Minuten)

  • Kerze auspusten: Kind pustet eine echte oder imaginäre Kerze 4–6 Sekunden aus, kurz Pause, wiederholen. Ziel: lange, gleichmäßige Ausatmung.
  • Spiegeltest: Auf einen kleinen Spiegel/hinter die Handfläche pusten – ein langer, leiser „Nebel“ ist ideal.
  • Zauberwort summen: Mmmmmm summen (Lippen geschlossen) und dabei den Bauch locker lassen. Summen verlängert das Ausatmen ganz natürlich.

2) Badewanne oder Dusche (3 Minuten)

  • Seifenblasen-Challenge: Blasen im Wasser machen (Mund im Wasser, Augen optional). Zählen Sie gemeinsam die Blasen: „Fünf Blasen und Stopp.“
  • Nasenblasen üben: Nase leicht unter Wasser und sachte Luft aus der Nase „kitzeln“. Wer mag, hält sich anfangs die Nase – Ziel ist später freies Ausatmen.
  • Geräusche-Spiel: „Pferd“, „Dino“ oder „Rakete“ mit dem Ausatmen nachahmen – je länger das Geräusch, desto ruhiger die Ausatmung.

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3) Am Beckenrand (2 Minuten)

  • Krokodil-Atem: Hände am Beckenrand, Beine lang. Gesicht ins Wasser – blubbern – Kopf seitlich drehen – kurz einatmen – zurück ins Wasser. Das ist die Basis für Kraulatmung.
  • Fünf-Sekunden-Regel: 3–5 Sekunden ausatmen, 1 kurze Einatmung. Rhythmus laut mitsprechen („aaaauuus – ein“).

4) Gleit- und Fahrtübungen (3 Minuten)

  • Abstoßen + Blubbern: Abstoßen in Bauchlage, Gesicht unter Wasser, durchgehend blubbern bis zum Stopp. Erst dann Kopf heben und kurz einatmen.
  • Brusttechnik-Tipp: Nach dem Ausatmen im Gleitmoment hebt das Kind den Kopf nur kurz – einatmen – Kopf wieder ins Wasser, ausatmen. Kein „Dauerkopf-raus“, sonst sinkt die Hüfte.
  • Kraultechnik-Tipp: 2–3 Armzüge mit Blubbern, dann zur Seite rollen, kurzer Atemzug über dem Wasser, Blick wieder nach unten. Ein Hilfswort hilft: „Blubb–blubb–dreh–ein!“

Bonus-Spielideen

  • Wörtersummen: Sagen Sie ein kurzes Wort („Ball“), das Kind summt es unter Wasser durch – wer länger summt, gewinnt.
  • Blubber-Pingpong: Sie machen 3 Blasen, Ihr Kind antwortet mit 3 Blasen. Dann 4/4, 5/5, usw.

Häufige Fehler und wie Eltern helfen

  • Luft anhalten: Der Klassiker. Ihr Gegenmittel: Immer wieder „Blubbern“ und „leere Lunge im Wasser, frische Luft an Land“ ansagen. Gemeinsam mitzählen.
  • Hektisch einatmen: Erinnern Sie an „kurz, leise, durch den Mund“. Oft hilft: vor der Einatmung bewusst „fertig ausatmen“.
  • Kopf zu hoch: Bei Kraul/Brust ist ein neutraler Kopf (Blick nach unten) die halbe Miete. Zu hoher Kopf = schwere Beine = Chaos bei der Atmung.
  • Stress/Angst: Schritt zurück. Nur Gesicht benetzen, dann Lippen ans Wasser, dann kurz eintauchen. Fortschritt zählt, nicht Tempo. Die Sicherheitsbotschaften der American Red Cross geben hier klare Orientierung und entlasten (American Red Cross).
  • Nasenclip? Kann am Anfang helfen, Ziel bleibt aber freies Nasenblasen. Nutzen Sie ihn als vorübergehende Brücke.

Sicherheit, Alter und medizinische Hinweise

  • Niemals Atem-Anhalte-Wettbewerbe: Das gilt besonders für Kinder. Spielerisch, kurz, sicher – immer mit Aufsicht. Hier sind die Grundregeln der DLRG ein guter Leitfaden (DLRG).
  • Reife beachten: Kinder entwickeln Atem-Koordination individuell. Zwingen macht Angst. Die American Academy of Pediatrics empfiehlt, Wassergewöhnung sanft aufzubauen und kindgerecht zu begleiten (American Academy of Pediatrics).
  • Aufsicht: Auch „nur Atemübungen“ brauchen eine wachsame, greifnahe Aufsichtsperson – kein Handy, kein Multitasking. Der Deutsche Schwimm-Verband betont die Rolle gut angeleiteter Kurse und stetiger Praxis (Deutscher Schwimm-Verband).
  • Gesundheit: Bei Asthma, chronischem Husten oder Ohr-/Nasenneigung sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt, wie lange und wie intensiv geübt werden sollte. Kaltes Wasser langsam gewöhnen, Pausen einplanen.

Kurzprogramm für die nächsten 10 Minuten

  • Minute 1–2: Kerzen- oder Spiegelpusten, dann 2 Runden „Mmmmmm“-Summen.
  • Minute 3–4: Seifenblasen-Challenge in der Badewanne oder am Beckenrand, 2× 5 Blasen.
  • Minute 5–6: Krokodil-Atem: 5 Zyklen „blubbern – drehen – kurz ein“.
  • Minute 7–8: Abstoßen & Gleitblubbern, 3 Wiederholungen.
  • Minute 9–10: Lieblingsspiel (Wörtersummen oder Blubber-Pingpong) – Spaß ist der beste Coach.

Eltern-Cues, die Wunder wirken:

  • „Blubbern bis leer, dann kurz ein.“
  • „Blick nach unten – Wasser ist dein Freund.“
  • „Leise Luft holen, dann weiter spielen.“

Fazit und nächste Schritte

Wenn Kinder unter Wasser ausatmen und über Wasser nur kurz einatmen, kommt Ruhe in die Bewegung – und plötzlich „tragen“ Kraul und Brust. Sie haben heute ein komplettes Mini-Programm für Atemübungen bekommen, das ohne Ausrüstung funktioniert und in jede Badezeit passt. Bleiben Sie spielerisch, bauen Sie Pausen ein, und feiern Sie jeden kleinen Schritt.

Nächste Schritte für Eltern:

  • Üben Sie 3–4 Mal pro Woche je 10 Minuten – Konstanz schlägt Intensität.
  • Schauen Sie zur Auffrischung die Sicherheits- und Lehrinhalte der DLRG (DLRG) und des Deutschen Schwimm-Verbands (Deutscher Schwimm-Verband) an.
  • Prüfen Sie Angebote Ihrer örtlichen Schwimmschule; fragen Sie nach Kursen, die Atemrhythmus ausdrücklich trainieren.
  • Lesen Sie zu allgemeinen Wasser- und Entwicklungsfragen bei der American Red Cross (American Red Cross) und der American Academy of Pediatrics (American Academy of Pediatrics).

So lernt Ihr Kind, richtig Luft zu holen – und hat mehr Spaß und Ausdauer im Wasser. Viel Freude beim gemeinsamen Blubbern!

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