Atemübungen im Wasser: Kindern spielerisch die richtige Atmung beibringen

von
Lukas Biegler
,
September 28, 2025

Atemübungen im Wasser: Kindern spielerisch die richtige Atmung beibringen

Meta-Description: So lernt Ihr Kind die richtige Atmung im Wasser – mit einfachen, spielerischen Atemübungen, die Sicherheit, Spaß und Vertrauen verbinden. Eltern erhalten praxiserprobte Schritte, Fehlervermeidung und Profi-Tipps.

Was Eltern sofort wissen sollten

Das Wichtigste zuerst: Kinder sollten unter Wasser ausatmen und über Wasser einatmen – nie umgekehrt. Dieser einfache Rhythmus verhindert Wasser­schlucken, reduziert Panik und ist die Basis fürs Schwimmenlernen. Drei direkte Praxisregeln, die ich als Kursleiterin und Mutter immer zuerst vermittle:

  • Lippenbremse: Ausatmen durch den leicht geschlossenen Mund („Blubbern“) oder die Nase – gleichmäßig, leise, ohne Pressen.
  • Kopfkontrolle: Augen und Nase ins Wasser, Mund entspannt – Kinder, die sehen und blubbern, haben weniger Angst.
  • Kein Luft-anhalten-Wettbewerb: Lange Atempausen erhöhen das Risiko für Unwohlsein. Kurze, spielerische Intervalle sind sicherer und effektiver.

Warum das so wichtig ist? Weil sauberes Ausatmen unter Wasser die Aufregung senkt und den Körper auf einen ruhigen Einatem über Wasser vorbereitet. Genau hier beginnt die Freude am Wasser – und Ihr Kind bleibt motiviert, weiterzumachen.

Schritt-für-Schritt: Spiele und Übungen für die richtige Atmung

Starten Sie dort, wo Ihr Kind sich wohlfühlt – Badewanne, Planschbecken oder am Beckenrand. Jede Übung ist kurz, spielerisch und endet mit einem Erfolg.

Phase 1 – Wassergewöhnung mit Mini-Blubber-Spielen

  • Kerze auspusten unter Wasser: Halten Sie einen Finger ins Wasser und bitten Sie Ihr Kind, die „Kerze“ mit Blubbern zu löschen. Ziel: 2–3 Sekunden ruhiges Ausatmen.
  • Tierlaute blubbern: „Sag der Schildkröte hallo.“ Kinder blubbern leise Laute ins Wasser. Das lockert Lippen und Kiefer.
  • Nasendusche light: Eine Hand leicht über die Nase legen und ganz sanft durch die Nase ausatmen. Wer mag, zählt mit: „1–2–3“.

Profi-Tipp: Halten Sie Blickkontakt, sitzen Sie nah am Kind, benennen Sie jeden kleinen Erfolg („Du hast toll langsam geblubbert!“). 5 Minuten reichen für den Anfang.

Phase 2 – Rhythmus und Kontrolle (Einatmen oben, Ausatmen unten)

  • Ampelspiel: Grün = Gesicht ins Wasser, blubbern; Rot = Gesicht hoch, ruhig einatmen. 5–6 Wiederholungen. So entsteht der natürliche Atemrhythmus.
  • Schatzsuche flach: Leichte Gegenstände (z. B. Ringe) knapp unter der Oberfläche „küssen“ lassen: kurz blubbern, hoch, einatmen, wieder runter.
  • Rakete: Hände am Beckenrand, Beine ausgestreckt. Kind taucht das Gesicht kurz ein, blubbert, hebt den Kopf – Sie zählen leise mit. Fokus: ruhiges Tempo.

Aus der Praxis: Sobald Kinder den Rhythmus beherrschen, steigt die Ausdauer beim Paddeln wie von selbst – ohne, dass sie es merken. Bei meinem Sohn war genau dieses Ampelspiel der Durchbruch: weniger Husten, mehr Lachen.

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Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden

  • Zu viel Druck beim Ausatmen: Kinder pressen die Luft raus und werden hektisch. Lösung: „Wie ein leiser Motor“ – Geräusch minimal halten.
  • Einatmen im Wasser: Passiert, wenn Kinder den Kopf zu früh heben. Lösung: „Erst hochschauen, dann Luft holen.“ Langsamkeit betonen.
  • Kopf überstrecken: Erschwert den Einatem. Lösung: „Nase zeigt zum Wasser, dann nur leicht anheben.“
  • Zu lange Unterwasserphasen: Erhöhen Stress. Lösung: Viele kurze Wiederholungen statt weniger, längerer Tauchgänge.
  • Unklare Kommandos: Bauen Unsicherheit auf. Lösung: Gleiche, einfache Wörter (Ampel, Rakete, Blubbern) konsequent benutzen.

Sicherheitsnotiz: Keine Atem-Anhalte-Challenges. Kurze, kontrollierte Tauchzeiten mit unmittelbarer Einatem-Pause sind Standard. Das schützt vor Überforderung.

Sicherheit, Angstabbau und Motivation: So bleibt Ihr Kind entspannt

Sicherheit ist das Fundament jeder Wasseraktivität. Renommierte Organisationen wie die World Health Organization (WHO) betonen die Bedeutung von Aufsicht und Wasserkompetenz für Kinder. Informieren Sie sich auf der Homepage der World Health Organization über globale Empfehlungen zur Wassersicherheit: Besuchen Sie die World Health Organization. Auch die Centers for Disease Control and Prevention bieten Eltern klare Hinweise zu Wasseraufsicht, Schwimmunterricht und Risikominimierung – mehr dazu finden Sie beim Centers for Disease Control and Prevention. Für altersgerechte Lern- und Sicherheitsfragen lohnt der Blick auf die American Academy of Pediatrics, die Eltern praxisnahe Orientierung liefert: Schauen Sie bei der American Academy of Pediatrics vorbei. Und für Deutschland ist die DLRG eine zentrale Anlaufstelle rund um Prävention, Schwimmabzeichen und Kurse – Informationen gibt es direkt bei der DLRG.

Praktische Sicherheits- und Motivations-Checkliste:

  • Immer in Griffnähe: Unter 6 Jahren gehört ein Elternteil mit ins Wasser.
  • Wärmeschutz beachten: Kaltes Wasser = kürzere Einheiten. Kind zügig abtrocknen.
  • Klare Regeln: „Kein Rennen am Beckenrand“, „Auf Pfiff wird angehalten.“
  • Angst ernst nehmen: Nicht drängen. Alternativübung anbieten (z. B. nur Kinn ins Wasser).
  • Positives Framing: Nicht „Du hast Angst“, sondern „Du wirst immer mutiger“.
  • Mikrodosen Fortschritt: Lieber 3 Minuten täglich als 30 Minuten einmal pro Woche.

Anekdote aus dem Kurs: Ein Mädchen, das anfangs nicht einmal die Lippen ins Wasser bekommen hat, liebte „Tierlaute blubbern“. Nach zwei Wochen blubberte sie 5 Sekunden ruhig – das war ihr persönlicher Olymp. Die richtige Atmung war der Türöffner; danach folgten Gleitübungen und erste Schwimmzüge fast von allein.

Vom Blubbern zum Schwimmen: Wie Sie die Atmung in Bewegungen integrieren

Sobald der Ein-/Ausatem-Rhythmus sitzt, kommt Bewegung dazu:

  • Gleitblubbern: Vom Beckenrand abstoßen, Hände gestreckt nach vorn, Gesicht im Wasser, blubbern; nach 2–3 Sekunden Kopf leicht heben, einatmen, weitergleiten. 4–6 Wiederholungen.
  • Paddel-Blubbern: Mit Brett oder Poolnudel. 3 Armzüge mit Ausatmen, dann Kopf anheben, einatmen. Fokus: ruhig bleiben, kleine Schritte zählen.
  • Seitliche Atemvorbereitung (Kraul-Basis): Im Stand seitlich Kopf drehen, „Mund zur Luft“, dann zurück ins Wasser und ausatmen. Später mit Brett in Bauchlage kombinieren.

Fortschrittsmarker, die Sie feiern dürfen:

  • Ihr Kind blubbert 3–5 Sekunden ruhig und hebt dann selbstständig den Kopf zum Einatmen.
  • Es kann 4–6 Atemzyklen am Stück ohne Husten durchhalten.
  • Es bleibt nach einem Schluck Wasser ruhig („Ausspucken, lächeln, weiter“).

Was, wenn’s mal stockt? Troubleshooting für Eltern

  • Kind hustet ständig: Reduzieren Sie die Zeit unter Wasser, erinnern Sie an „leises Blubbern“, testen Sie nur Nasenausatmen.
  • Kind meidet Wasser im Gesicht: Start bei Kinn und Mund, dann Nase, dann Augen. Mit Handtuch und Lieblingsspielzeug „Brücken“ bauen.
  • Kind verliert den Rhythmus in Bewegung: Zur Ampelübung zurück – erst Rhythmus, dann Bewegung. Nutzen Sie ein Brett, um die Konzentration zu entlasten.
  • Eltern sind unsicher: Ein Anfängerkurs (z. B. von der DLRG oder im Verein) gibt Struktur, Feedback und Sicherheit.

Zum Schluss ein Mindset, das in meinen Kursen Wunder wirkt: Kinder lernen in Wellen – zwei Schritte vor, einer zurück ist normal. Bleiben Sie konstant, freundlich und spielerisch. Die richtige Atmung ist kein „Trick“, sondern eine Routine – und Routinen entstehen durch kurze, wiederholte Erfolge.

Fazit und nächste Schritte

  • Key Takeaways: Unter Wasser ausatmen, über Wasser einatmen; kurze, spielerische Einheiten; klare, wiederkehrende Bilder (Ampel, Rakete); Sicherheit geht immer vor; Fortschritt in kleinen Schritten messen.
  • Call-to-Action: Planen Sie für die nächsten 7 Tage täglich 5–7 Minuten Atemspiele (Phase 1 und 2). Halten Sie eine Mini-Liste der Erfolge fest („Heute 4 ruhige Blubber!"). Suchen Sie sich zusätzlich einen kindgerechten Schwimmkurs in Ihrer Nähe – Informationen und Orientierung erhalten Sie bei der DLRG, bei der American Academy of Pediatrics, beim Centers for Disease Control and Prevention und bei der World Health Organization.
  • Extra-Tipp: Filmen Sie (ohne andere zu zeigen) 10 Sekunden Ihres Kindes beim Blubbern. Der sichtbare Fortschritt motiviert enorm – Kinder lieben es, ihren eigenen Mut wachsen zu sehen.

Mit Ruhe, Ritualen und spielerischen Atemübungen im Wasser lernt Ihr Kind nicht nur die richtige Atmung – es gewinnt Vertrauen, Freude und die Basis fürs sichere Schwimmen.

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