Kraulschwimmen bei Kindern: Häufige Fehler schnell erkennen – und souverän beheben

von
Sandro Leugger
,
September 21, 2025

Ihr Kind strampelt fleißig, hebt den Kopf – und kommt trotzdem kaum vorwärts? Die gute Nachricht: Die meisten Probleme im Kraulschwimmen von Kindern lassen sich mit wenigen, klaren Hinweisen und einfachen Übungen beheben. Unten finden Sie die häufigsten Fehler – plus konkrete, elternfreundliche Korrekturen, die sofort Wirkung zeigen. Wenn Sie die folgenden Prinzipien beherzigen, lösen Sie 80% der typischen Kraul-Probleme in kurzer Zeit.

Die häufigsten Technikfehler – und wie Sie sie sofort korrigieren

Wasserlage & Körperspannung

Das Problem:

  • Kopf zu hoch, Hohlkreuz, Beine sinken. Das Kind „schwimmt bergauf“, wird schnell müde.

Schnelle Korrektur:

  • Blick schräg nach unten, Nacken lang. Stellen Sie sich eine „lange Linie“ von Kopf bis Po vor.
  • Bauch aktiv („Bauchnabel zur Wirbelsäule“), Po leicht angespannt – so bleibt die Hüfte oben.
  • Mini-Check: Wenn die Stirn trocken bleibt, ist der Kopf zu hoch.

Übungen:

  • Superman-Gleiten: Abstoßen, Arme gestreckt, Gesicht ins Wasser, 5–7 Sekunden gleiten, dann ausatmen.
  • Stromlinien-Kicks: Hände übereinander, Arme gestreckt, kleiner Beinschlag aus der Hüfte.
  • Seitbalance: Auf der Seite gleiten, unterer Arm nach vorn, oberer an der Hüfte – trainiert Körperspannung.

Profi-Orientierung:

  • Eine stabile Wasserlage und „Stromlinienposition“ sind zentrale Technikstandards (siehe die Leitlinien von World Aquatics).

Atmung & Rhythmus

Das Problem:

  • Kopf zum Einatmen angehoben statt zur Seite gedreht; Einatmen klappt, Ausatmen wird vergessen, Rhythmus bricht.

Schnelle Korrektur:

  • „Nase blubbert“: Unter Wasser vollständig ausatmen (Nase/Mund), seitlich kurz einatmen.
  • Kopf nur drehen, nicht heben; ein Auge bleibt im Wasser, das andere sieht die Oberfläche.
  • Fixer Rhythmus: 2er- oder 3er-Atmung, je nach Können.

Übungen:

  • Blubber-Spiele: Wer macht die längste, gleichmäßige Blubberlinie?
  • Seitliche Balance + Einatmen: In Seitenlage ausatmen, Kopf minimal drehen, einatmen, zurück in die Linie.
  • Einarm-Kraul mit Atmung zur Seite: Ein Arm arbeitet, der andere bleibt vorn – Rhythmus bleibt ruhig.

Praxis-Tipp:

  • Achten Sie auf kurze, leise Einatmung und lange Ausatmung; das entspannt und spart Energie. Viele Schwimmverbände empfehlen einen stabilen, kindgerechten Atemrhythmus, etwa die Richtlinien von Swim England.

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Sicherheit zuerst:

  • Kinder sollten immer unter enger Aufsicht üben. Die American Academy of Pediatrics betont ständige, unmittelbare Beobachtung am und im Wasser. In Deutschland bietet die DLRG klare Hinweise zu Schwimmfähigkeit und sicheren Übungsumgebungen.

Beinschlag

Das Problem:

  • Zu viel Kniearbeit, „Fahrrad-Tritte“, große Spritzer, schneller Muskelkater – aber wenig Vortrieb.

Schnelle Korrektur:

  • „Aus der Hüfte“ statt aus dem Knie: Gestreckte, lockere Beine, entspannte Füße, Zehen leicht gestreckt.
  • Kleine, schnelle Kicks statt großer, wilder Bewegungen.

Übungen:

  • Seitlage-Kicks: Je 10–15 Meter pro Seite; fördert Hüftarbeit und Wasserlage.
  • Stromlinien-Kicks ohne Brett: Ein Brett hebt oft den Kopf; besser Arme gestreckt nach vorn.
  • Flossen kurzzeitig (kurze Trainingsflossen) können Gefühl für Hüftantrieb vermitteln – sparsam einsetzen.

Eltern-Cues:

  • „Kleiner Motor, keine großen Spritzer.“
  • „Fersen küssen fast die Wasseroberfläche, nicht die Knie.“

Armzug & Ellenbogen

Das Problem:

  • Arme kreuzen vor dem Kopf, der Ellenbogen „fällt ab“, es wird nach unten gedrückt statt nach hinten gezogen.

Schnelle Korrektur:

  • Einsteigen mit der Hand schulterbreit vor dem Kopf. Denken Sie an „Spur halten“.
  • Früher hoher Ellenbogen (Hoher-Ellenbogen-Zug): Hand und Unterarm zeigen nach hinten, nicht nach unten.

Übungen:

  • Fingertrailing: Beim Rückführen streift der kleine Finger die Wasseroberfläche – fördert hohen Ellenbogen.
  • Catch-Up-Drill (sanft): Erst wenn eine Hand vorn ist, sticht die andere ein; schult Timing und Spurtreue.
  • Skulling (kleine Vor-Zurück-Handbewegungen): Schult das Wassergefühl für den effektiven Druck nach hinten.

Weiterführende Lernhilfe:

  • Eine praxistaugliche, kindgerechte Schritt-für-Schritt-Abfolge finden Sie in der Kraulübungsserie von swimy.de – ideal, um Technikbausteine spielerisch zu vertiefen.

So üben Eltern effektiv – sicher und spielerisch

Aus meinen Kursen mit vielen Grundschulkindern hat sich dieser Aufbau bewährt (insgesamt ca. 15–20 Minuten, je nach Konzentration):

1) Warm-up (3–5 Min.)

  • 2–3 Gleiten- oder Blubber-Runden zum „Ankommen“.
  • 1–2 Bahnen stromlinienförmiges Gleiten mit kleinen Kicks.

2) Technikfokus (8–10 Min.)

  • Wählen Sie EINE Sache (z. B. Atmung seitlich) und zwei Übungen daraus (z. B. Seitenbalance + Einarm-Kraul).
  • Geben Sie pro Bahn nur 1–2 Hinweise. Kinder profitieren von klaren, einfachen Cues wie „ein Auge im Wasser“, „Bauch fest, Hüfte oben“.

3) Spielen & Festigen (3–5 Min.)

  • Kleine Aufgaben: „Wer macht die längste Blubberlinie?“, „Eisscholle“ (seitliches Gleiten von Kachel zu Kachel), „Leuchtfeuer“ (Kind schwimmt zu Ihrer Hand, die kurz seitlich auftaucht – Atmung üben).
  • Positives Feedback: Loben Sie spürbaren Fortschritt („Dein Kopf blieb heute richtig schön flach – super Wasserlage!“).

Sicherheit & Rahmenbedingungen:

  • Immer in Sicht- und Griffweite beaufsichtigen. Hinweise der American Academy of Pediatrics und der DLRG betonen: Konstante Aufsicht, passende Wassertiefe, klare Pausen.
  • Keine Reizüberflutung: Kinder verlieren Technik, wenn sie frieren oder müde sind – kurze, häufige Übungseinheiten sind effektiver als lange.
  • Orientierung an Technikstandards hilft, falsche Muster zu vermeiden (siehe World Aquatics). Für kindgerechten Aufbau sind Verbandsressourcen wie Swim England wertvoll.

Kleines Ausrüstungs-FAQ:

  • Schwimmbrett? Bei Kopf-hoch-Gewohnheit lieber sparsam nutzen. Besser: Stromlinienkicks ohne Brett, Seitbalance.
  • Kurzflossen? Dosiert, um Hüftantrieb zu spüren; danach wieder ohne.
  • Schnorchel? Für ältere Kinder nützlich, um Zugtechnik ohne Atemstress zu festigen – immer unter Aufsicht.

Was wirklich motiviert:

  • Kinder lieben sichtbare Erfolge. Messen Sie Fortschritt in „Gefühlen“ („leichter“, „ruhiger“, „schneller“) statt nur in Zeit. Einfache Mini-Ziele: „Heute 3 saubere Seiten-Atemzüge hintereinander“, „10 Sekunden Blubbern ohne Unterbrechung“.

Zum Abschluss – die wichtigsten Takeaways und Ihr nächster Schritt:

  • Kraulschwimmen bei Kindern steht und fällt mit Wasserlage, ruhiger Atmung, Hüft-Beinschlag und sauberem Armzug. Korrigieren Sie zuerst die „großen Hebel“ (Kopfhaltung, Ausatmen ins Wasser, kleiner Kick aus der Hüfte), bevor Sie an Details feilen.
  • Üben Sie kurz, klar und spielerisch – mit 1–2 Fokus-Cues pro Einheit. So verankern sich Bewegungsmuster nachhaltig.
  • Für strukturierte Progression lohnt sich eine Schritt-für-Schritt-Abfolge wie die Kraulübungsserie von swimy.de. Technikstandards und Sicherheitsleitlinien finden Sie bei World Aquatics, Swim England, der DLRG und der American Academy of Pediatrics.

Call-to-action:

  • Planen Sie für die nächste Schwimmeinheit 10 Minuten ein: 3 Minuten Gleiten/Blubbern, 5 Minuten Atmung seitlich (Seitenbalance + Einarm-Kraul), 2 Minuten Spiel. Notieren Sie danach: „Was fühlte sich heute leichter an?“ So entsteht in wenigen Wochen spürbarer Fortschritt – mit Spaß und Sicherheit.

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