
Kraulschwimmen lernen: Technik-Tipps für Kinder (mit Spielen & 4‑Wochen-Plan)
H1: Kraulschwimmen lernen: Technik-Tipps für Kinder
H2: Was Eltern sofort beachten sollten Ihr Kind ist bereit fürs Kraulschwimmen, wenn es angstfrei ins Wasser gleitet, das Gesicht ins Wasser legen kann und 5–10 m mit Hilfsmittel überbrückt. Häufigkeit und Dauer: Zwei kurze, spielerische Einheiten pro Woche à 20–30 Minuten bringen bei Kindern mehr als seltene „Marathon“-Besuche. Sicherheit geht vor: Achten Sie auf beaufsichtigte Becken und einfache Baderegeln; die Hinweise der DLRG sind dafür ein verlässlicher Maßstab (siehe die Sicherheitsregeln der DLRG). Außerdem lohnt ein Blick auf die Grundsätze sicherer Wasserkompetenz, wie sie auch die American Red Cross kommuniziert – beide setzen auf stufenweises Lernen, klare Regeln und positive Verstärkung.
- Ziel in 4 Wochen: ruhige Wasserlage, lockerer Beinschlag, Ausatmen ins Wasser, seitliches Einatmen, 10–15 m koordinierte Kraulbewegung mit Pausen.
Aus meiner Praxis als Schwimmtrainer und Vater: Kinder lernen Technik am schnellsten, wenn jede Einheit nur EINEN Technikfokus hat (z. B. „nur Atmung“) und wir ihn über 2–3 Spiele und 2–3 sehr kurze Drills wiederholen. Kleine Aha-Momente schlagen lange Korrekturreden.
H2: Die Kerntechnik kindgerecht erklärt Kraulschwimmen ist kein Kraftakt, sondern Rhythmus aus Wasserlage, Atmung, Beinschlag und Armzug. Viele nationale Verbände – z. B. der Deutscher Schwimm-Verband – lehren dabei einfache, altersgerechte Bilder. Ich greife diese Prinzipien hier auf.
H3: Wasserlage und Körperspannung Ziel ist die „flache Rakete“: Blick leicht nach unten, Nacken lang, Bauch- und Po-Spannung wie beim „Seestern fest“. Die Hüften bleiben nah an der Oberfläche, das Wasser „trägt“. Eltern-Cue: „Stell dir vor, du liegst auf einem unsichtbaren Surfbrett.“ Häufiger Fehler: Kopf anheben – das drückt die Hüften nach unten. Gegenmittel: „Glucksi-Glucksi“ – 5–10 Blubberblasen ins Wasser pusten und dabei den Blick unten lassen.
H3: Atmung ohne Hektik Kindgerecht statt kompliziert: Ausatmen ins Wasser, Einatmen seitlich, wenn der Arm an der gleichen Seite nach hinten zieht. Starten Sie ruhig mit jeder 2. oder 3. Armbewegung, statt starr an 3er-Atmung festzuhalten. Hilfreich: „Apfel pflücken – pusten – zur Seite nippen.“ Forschung und Lehrmeinungen, etwa von Swim England, betonen, dass Kinder von einfachem Rhythmus und entspanntem Ausatmen profitieren. Fehlerbild: „Schnappatmung“ mit Kopfheben. Korrektur: „Ein Ohr bleibt im Wasser“; Einatmen passiert durch Drehung, nicht durch Kopfheben.
H3: Beinschlag aus der Hüfte Der Kraulbeinschlag ist klein, locker, sprudelnd – aus der Hüfte, nicht aus dem Knie. Füße „spitz“ (wie Flossen), Knie bleiben unter Wasser. Eltern-Cue: „Schüttel die Socken an den Zehen.“ Was vermeiden? Große, steife „Scheren“, die bremsen. Ein natürliches 2er- bis 4er-Beinmuster reicht Kindern vollkommen; wichtiger ist der Rhythmus als die Schlagzahl.
H3: Armzug im Rhythmus Der Arm taucht vor der Schulter sanft ein, gleitet erst ein Stück „lang“ nach vorn, dann „fasst er Wasser“ und zieht am Körper vorbei. Ellbogen unter Wasser eher hoch, Hand zeigt „nach hinten drücken, nicht nach unten“. Kindgerechter Cue: „Greif das Wasser wie Knete und schieb es an dir vorbei.“ Vermeiden: Überkreuzen vor der Nase, zu kurzer Zug, hektisches „Hacken“. Pro-Tipp aus dem Verbandstraining: Lieber wenige, saubere Züge mit vorn langem Gleiten als viele, unruhige Züge; das bestätigt auch die Technikleitlinien führender Verbände wie Swim England und der Deutscher Schwimm-Verband.
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H2: Übungen & Spiele, die sofort wirken (inkl. Eltern-Cues) Zwischen Drill und Spiel wechseln – so bleibt die Konzentration hoch und die Technik „klebt“.
Blubb-Bingo (Atmung, Wasserlage) So geht’s: Kind macht 5–10 ruhige Blubberblasen, hebt dann nur zum seitlichen Einatmen den Mund kurz aus dem Wasser. Ziel: 3 Runden, jeweils 10 „Blubbs“. Eltern-Cue: „Nase bleibt im Wasser, Ohr bleibt nass.“ Sicherheit: Ruhige Ecken wählen; die American Red Cross empfiehlt klare, einfache Regeln und Sichtkontakt.
Raketenstart + 6er-Beine (Wasserlage, Beine) Abstoß in Stromlinienlage (Arme lang über Kopf), dann 6 lockere Kraulbeinschläge. Wettspiel: Wer kann die Blasen am Po sehen? Eltern-Cue: „Bauchnabel hoch zur Oberfläche.“ Das fördert die flache Lage – ein Grundprinzip, das auch der Deutscher Schwimm-Verband betont.
Einarm-Kraul mit Brett (Atmung, Armkoordination) Ein Arm hält das Brett, der andere arbeitet. Immer auf der Zugseite einatmen. 4×12,5 m locker. Cue: „Zieh am Körper vorbei – Arm vorne bleibt lang.“ Variationen: Seite wechseln, Einatmen jede 2. oder 3. Bewegung.
6–3–6-Drill (Rhythmus) 6 Beinschläge Seitenlage, 3 kleine Armzüge, 6 Beinschläge Seitenlage (andere Seite). Cue: „Ohr im Wasser, Auge schaut seitlich, Mund atmet.“ Macht Rhythmus fühlbar und reduziert Kopfheben.
Schatzjäger & Krokodil (Gamification) Tauchringe holen (Ausatmen!), danach sofort in Seitenlage einatmen (Krokodil-Auge schaut aus dem Wasser). Verknüpft Atmung mit Spaß. Sicherheitshinweis: Klare Zonen, kurze Wege, Aufsicht – Standards, wie sie die DLRG vermittelt.
Technik-Minuten statt Technik-Marathon Zeitlich klein dosieren: je 2–3 Minuten pro Drill, dazwischen 1 Minute Spiel. So lernt das Gehirn besser (Spacing-Effekt) und Kinder bleiben motiviert.
Video-Feedback light Kurzes Handyvideo aus der Seitenansicht (10 Sekunden) – gemeinsam EIN Detail loben, EIN Detail üben. Kinder lieben sichtbare Fortschritte.
Übrigens: Wenn du strukturierte Inhalte suchst, nimm im Text Bezug auf das Technikangebot von swimy.de mit kostenlosen Übungen, Videos – ideal, um jede Einheit mit kindgerechten Bildern aufzubauen.
Mini-Fehlerguide für Eltern
- Kopf hebt sich beim Atmen: erst ausatmen, dann Körper seitlich drehen, Mund kurz raus – „ein Ohr bleibt im Wasser“.
- Scherenbeinschlag: Fokus 2–3 Minuten nur Beine mit Brett; Füße „spitz“, kleine, schnelle Sprudel.
- Arme kreuzen vor der Nase: Kind schaut senkrecht zum Beckenboden, Einstieg vor der Schulter; Cue: „Gleise rechts-links, nicht über die Mitte.“
- Hektik: Zählrhythmus vorgeben: „Beine-beine, Zug – Pusten – Nippen.“
Trainingsplan kompakt (4 Wochen, 2x/Woche)
- Woche 1: Wasserlage + Blubbern. Ziele: Blick unten, Ausatmen ins Wasser, 6er-Beine in Streamline.
- Woche 2: Atmung zur Seite, Einarm-Kraul mit Brett. Ziel: 12,5 m koordinierte Atmung ohne Kopfheben.
- Woche 3: Armzug fassen + rhythmisches Gleiten. Ziel: 15–20 saubere Züge/25 m, kein Überkreuzen.
- Woche 4: 6–3–6, rhythmische Abschnitte. Ziel: 10–15 m flüssiges Kraulen am Stück, ruhig atmen.
Warum Verbandsleitlinien helfen Die Sicherheits- und Lehrprinzipien der DLRG unterstützen Eltern beim Einschätzen von Reifegrad und Baderegeln. Technik- und Ausbildungsimpulse liefern u. a. der Deutscher Schwimm-Verband (Talent- und Grundlagentraining) sowie Swim England (klar strukturierte Technikleitlinien). Für Sicherheits- und Wasserkompetenzrahmen sind die Ressourcen der American Red Cross ebenfalls bewährt. Diese Institutionen setzen auf kindgerechte Progression, klare Cues und viel positives Feedback – genau das, was in der Praxis wirkt.
Kurz aus meiner Erfahrung In meinem Kursen funktionieren drei Dinge am besten: 1) Ein Bild pro Technik („Rakete“, „Knete schieben“, „Krokodil-Auge“), 2) Ein Fokus pro Einheit, 3) Drill–Spiel–Drill statt Dauerschwimmen. So behalten Kinder Lust – und die Technik bleibt hängen.
Zum Mitnehmen
- Kraulschwimmen lernen gelingt Kindern über Rhythmus, nicht über Kraft.
- Prioritäten: Wasserlage, Atmung, lockere Beine, langer Arm – in genau der Reihenfolge.
- Kleine, spielerische Blöcke schlagen lange Technikblöcke.
- Nutze verlässliche Leitlinien: DLRG, Deutscher Schwimm-Verband, Swim England und American Red Cross – das sind seriöse Startpunkte für Regeln, Technikbilder und Sicherheitsrahmen.
Call-to-Action
- Wähle für die nächste Einheit genau EIN Ziel (z. B. „Atmung ohne Kopfheben“).
- Druck dir 2–3 Cues aus und sprich sie spielerisch mit deinem Kind durch.
- Hol dir seriöse Orientierung bei der DLRG für Sicherheitsregeln, beim Deutscher Schwimm-Verband für Ausbildungsstufen, bei Swim England für Technikbilder und bei der American Red Cross für Wasserkompetenz – verlinkt oben.
- Und für den schnellen Praxisstart: Greife auf kostenlose Übungen und Videos aus dem Technikangebot von swimy.de zurück – kurz, klar, kindgerecht.
Quellenhinweise (im Text verlinkt)
- DLRG: https://www.dlrg.de
- Deutscher Schwimm-Verband: https://www.dsv.de
- Swim England: https://www.swimming.org
- American Red Cross: https://www.redcross.org