Sekundäres Ertrinken - Mythos oder echte Gefahr?

von
Mathias Meier
,
November 4, 2025

1.    Was ist Sekundäres ertrinken?

Sekundäres Ertrinken ist, wenn ein Kind eine Menge Wasser verschluckt, Teile davon in die Lunge geraten und dies nach einigen Stunden bis Tagen zu Komplikationen oder sogar zum Tod führen kann.

Im Netz gibt es grosse Verwirrung um den Begriff. Ist sekundäres Ertrinken ein Mythos oder die Wahrheit? Um diese Frage zu beantworten ist es wichtig zu verstehen, dass es die Komplikationen das wahrlich gefährliche sind. Dies wird in den Medien oft überspitzt dargestellt.

Wie auch bei Erwachsenen reagieren die Atemwege der Kinder mit Husten auf Wasser. Dieser Hustenreflex befördert das Wasser aus den Atemwegen und verhindert praktisch immer zukünftige Komplikationen. Es gibt jedoch eine Ausnahme.

Wenn ein Kind eine grosse Menge Wasser schluckt und ein Teil davon in die Lunge gerät, kann dies zu einer Lungenentzündung, Lungenödem oder auch zu einem Acuterespiratory Distress Syndrom (ARDS) kommen. Dabei handelt es sich jedoch nur um Vorfälle bei denen Personen ohnehin nur knapp dem Ertrinken entkommen sind und sich somit meist bereits in den Händen von Fachpersonal befinden.

Wenn ein Badeunfall passiert ist, solltest du dein Kind gut beobachten und ein Krankenhaus aufsuchen, sobald folgende Symptome auftreten:

2.    Wie erkenne ich Sekundäres Ertrinken?

  • Wiederholter und anhaltender, starker Husten nach Badeunfall
  • Sehr schnelle, angestrengte Atmung
  • Extremer Sauerstoffmangel (blaue Lippen, Nägel)
  • Fieber und/oder Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Apathisches Verhalten

Sollten folgende Symptome auftauchen ist es wichtig Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen oder gleich ins Spital zu gehen. Vor allem bei folgenden Symptomen sollten Sie direkt in die Notaufnahme gehen:

  • Blaue Lippen oder Fingernägel (Sauerstoffmangel)
  • Schnelles, Angestrengtes Atmen
  • Bewusstseinstrübung oder extreme Erschöpfung
  • Hohes Fieber welches auf keine fiebersenkende Massnahme anspricht

Ist sekundäres ertrinken also ein Mythos oder nicht? Das ist schwierig zu beantworten. Falls sich auf Grund eines Badeunfalls länger Wasser in der Lunge befindet, kann dies durchaus zu Komplikationen führen.

Jedoch ist dies unglaublich selten und passiert wirklich nur bei Unfällen bei denen das Kind unglaublich viel Wasser schluckt und fast ertrinkt. Die Vorstellung, dass  ein Kind beim normalen Badespass mit Schwimmen und Tauchen an sekundärem Ertrinken sterben kann ist praktisch ausgeschlossen.

2.    Wie kann ich sekundäres Ertrinken vermeiden?

Bei der Vermeidung vom sekundären Ertrinken geht es vor allem um die Vermeidung des ursprünglichen Badeunfalls, welche die Komplikationen auslösen könnte.

Durch folgende Massnahmen können Badeunfälle vermieden werden.

  • Lass dein Kind nie unbeaufsichtigt am oder im Wasser spielen.
  • Wenn Ihr mehrere Erwachsenen seid, sprecht euch ab wer wann schaut.
  • Beobachte gut, wie sich dein Kind verhält, vor allem den Gesichtsausdruck
  • Lerne deinem Kind so früh wie möglich das Schwimmen

Damit Ihr Kind schnellstmöglich Schwimmen lernt empfehlen wir einen lokalen Schwimmkurs mit professionellen Schwimmlehrern zu besuchen. Falls ein Start in den nächsten Wochen und Monate nicht möglich ist, können Sie selbst mit Ihren Kindern üben. Einige nützliche Übungen mit Videos finden Sie unter folgenden Links: Babyschwimmen Übungen, Kinderschwimmen Übungen, strukturierte 10-Wochenpläne.

Wenn Ihr Kind weiss wie es sich im Wasser verhalten soll, sinkt das Risiko eines solchen Vorfalls enorm.

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