Wassergewöhnungs-Drills: Vertrauen aufbauen bei wasserscheuen Kindern

von
Lukas Biegler
,
November 10, 2025

Wenn Ihr Kind Angst vor Wasser hat, ist das Wichtigste: Sicherheit und Vertrauen gehen vor Technik. In der ersten Phase geht es fast ausschließlich darum, dass es sich wohlfühlt – erst danach folgen Sprünge, Atmung und Gleiten.

Warum Wassergewöhnung der erste Schritt sein muss

Die meisten Kinder, die wasserscheu sind, haben negative Erwartungen – etwa, dass Wasser ins Gesicht gelangt oder sie untergehen könnten. Durch sanfte Drills lösen wir diese Gedankenmuster auf. Studien und Experten betonen, wie entscheidend es ist, die Angst schrittweise zu überwinden: zuerst durch Spielen, dann mit gezielten Übungen.(ocaquatics.com)

Erste Übungen zur Vertrauensbildung

Gesichts- und Atemgewöhnung

Beginnen Sie damit, beim Baden oder im seichten Wasser das Gesicht vorsichtig nass zu machen, langsam von Kinn über Nase bis Stirn. Blubbern Sie gemeinsam – also Luft durch Mund und Nase blasen, während das Gesicht nahe der Wasseroberfläche ist. Wenn Ihr Kind das zulässt, können Sie eine kleine Schale verwenden, um Wasser über den Kopf laufen zu lassen.(swimoc.com)

Passives Schweben und Körpergefühl

Legen oder halten Sie Ihr Kind zunächst passiv auf den Rücken („Seesternlage“), später auch auf dem Bauch, während Sie seinen Kopf und Hüften unterstützen. So erlebt es Wasserlage und Entspannung. Sobald es sich sicher fühlt, sind kleine Gleitübungen möglich – z. B. mit ausgestreckten Armen vom Beckenrand abstoßen und in einer Linie zum nächsten tiefen Stand gleiten.(swim4lifeschools.com.au)

Spiele und Rituale für kleinen Erfolg

Nutzen Sie Spiele wie „Schatztauchen“ (leichte Gegenstände von Boden holen), „Raketenstoß“ vom Rand oder Wettrennen mit Füßen an der Wand. Rituale wie ein gemeinsamer Countdown „3-2-1-Blubb“ schaffen Vorfreude und helfen beim Loslassen der Angst. Loben Sie jede noch so kleine Leistung – Erfolgserlebnisse sind Gold wert.(sgsinkorswim.com)

Häufige Stolpersteine und wie man sie umgeht

  • Untertauchen-Angst: Statt direkt ins Gesicht zu tauchen, langsam erweitern: zuerst Lippen nass, dann Nase, dann Augen. Zwischendurch Pausen einlegen und kein Druck.(swimoc.com)
  • Wasser in Ohren und Nase: Hier helfen Schwimmschutz, spezielle Kopfbedeckung oder -ausrüstung und spielerische Übungen. Auch Ohren sanft schrubben oder seitliche Kopfbewegungen.(swimcare.com.au)
  • Überforderung durch Dauer oder Tiefe: Lieber kurze Einheiten (10-15 Minuten) dafür regelmäßig, bei 2-3 Terminen pro Woche. Tiefes Wasser nur, wenn das Kind sich sicher fühlt und Vertrauen besteht.(ocaquatics.com)

Der Swimy-„10 Wochenplan“ als strukturierte Unterstützung

Praktisch bewährt ist der 10 Wochenplan von swimy.de. Diese Pläne bestehen aus zehn Einheiten à 30 Minuten, jeweils sechs Übungen à fünf Minuten, die Technik, Spiel und Sicherheit vereinen. Eltern können damit selbstständig arbeiten, auch ohne Vorwissen. Besonders hilfreich sind die Programme zur Wassergewöhnung für 4- bis 6-jährige Kinder.(swimy.de)

Tipps für Eltern: Ihre Rolle beim Vertrauensaufbau

  • Zeigen Sie Ruhe und Gelassenheit. Kinder spüren Ihre Emotionen sofort. Zögern oder Nervosität überträgt sich auf das Kind.(swimmerliving.com)
  • Seien Sie Begleiter, nicht Dirigent. Lassen Sie Ihr Kind die Übungen bestimmen, wenn es das braucht. Macht es Spaß, dann funktioniert Lernen – sonst nicht.(swimcare.com.au)
  • Belohnung ohne Druck. Ein kleines Lob, eine Medaille zu Hause oder ein Kärtchen zeigen Wertschätzung. Das Kind merkt: Ich darf mir Zeit lassen – jedes Blubbern zählt.(swimmerliving.com)

Vertrauen braucht Zeit – es ist kein Sprint, sondern ein Zusammenspiel aus kleinen Schritten, geduldiger Begleitung und sicherem Rahmen.


Wenn Sie merken, wie Ihr Kind entspannter ist, das Gesicht mutiger ins Wasser taucht und erste Gleitbewegungen wagt, beginnt der Schwimmkurs-Teil. Techniken wie Brust- oder Kraulschwimmen lassen sich dann viel leichter erlernen. Nutzen Sie Spiele, Rituale und positive Erlebnisse als Brücke zum Wasser.

Mit diesen Wassergewöhnungs-Drills und liebevoller Begleitung wird Ihr Kind das Wasser nicht nur tolerieren – es wird sich sicher, stolz und sogar glücklich fühlen.

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