
Wassergewöhnungs-Übungen für Kinder: Sicher und spielerisch ans Wasser gewöhnen
Wassergewöhnungs-Übungen für Kinder: Sicher und spielerisch ans Wasser gewöhnen
Wassergewöhnung schafft die Basis fürs Schwimmenlernen: Kinder erleben Auftrieb, Atemkontrolle und Vertrauen – ganz ohne Druck. Mit wenigen Ritualen und klaren Sicherheitsregeln bringt ihr schon in Badewanne, Planschbecken oder Nichtschwimmerbereich viel in Bewegung.
Als Struktur könnt ihr den swimy.de 10‑Wochenplan nutzen und die Ideen unter swimy.de/wassergewohnung bzw. auf swimy.de kombinieren. Für Babys liefert swimy.de/babyschwimmen zusätzliche Spielimpulse.
Die Sicherheitsbasis
Armlängenprinzip: Ein Erwachsener bleibt auf Griffweite im Wasser – genau das empfehlen DLRG, WHO, CDC und American Red Cross.
Warm & kurz: Wassertemperatur 32–34 °C (Wanne 35–37 °C), Einheiten 10–15 Minuten. Danach aufwärmen.
Klare Signale: „Start“, „Stopp“, „Raus“ werden wie ein Spiel geübt, damit sie im Ernstfall sitzen.
Sechs Kernübungen für zwei Wochen
1. Spritz-Regen: Hände machen „Regen“, Kind ruft „Stopp/Mehr“. Gewöhnt Gesicht und Schultern an Tropfen.
2. Blubber-Duo: Boot anpusten, danach Nase ins Wasser und Blasen machen. So lernt ihr Ausatmen unter Wasser.
3. Seestern & Rakete: Rückenlage schweben, dann Bauchstreckung „Rakete“. Eltern stützen nur an Rippen/Hüfte.
4. Affengang: Seitlich am Beckenrand entlanghangeln, Eltern sichern an der Hüfte. Fördert Griffkraft und Eigenständigkeit.
5. Schatzfinder: Mit (Schwimm-)Brille bunte Ringe knapp unter der Oberfläche aufnehmen; Kopf darf Schritt für Schritt tiefer.
6. Tunnel-Taucher: Elternarme bilden Tunnel. Kind entscheidet Tiefe und bekommt für jeden Zentimeter Lob.
Optional ergänzt ihr Lieblingsspiele: „Eimer-Dusche“ (warm über Stirn laufen lassen), „Bootsschaukel“ (Rückenlage sanft schaukeln) oder „Motor an/aus“ (Beine kicken vs. entspannen). Wichtig bleibt: freiwillig, kleinschrittig, mit Humor.
Typische Stolpersteine lösen
Wasser im Gesicht unangenehm? Erst trockene Übungen, dann Tropfen auf Stirn, danach Wangen. Sonnen- oder Schwimmbrille vermittelt Schutzgefühl.
Kind klammert? Gebt Aufgaben („Rette die rote Ente“) statt Appelle. Fokus auf Handlung statt Emotion.
Schlechte Erfahrung gemacht? Zwei Einheiten Reset am Rand: Spritzspiele, Lieder, kein Eintauchen. Neues Ritual starten (z. B. gemeinsamer Powerspruch), dann langsam steigern.
Eltern unsicher? Ruhiges, warmes Becken wählen, vorher Ablauf notieren, bewusst ausatmen – Kinder spiegeln eure Ruhe.
Bereitschaft für den Schwimmkurs erkennen
• Wasser im Gesicht (Spritzer, Dusche, Blubbern) wird akzeptiert.
• Rücken- oder Bauchlage gelingt 5–10 Sekunden mit leichter Unterstützung.
• Mund/Nase tauchen kurz ein, Ausatmen klappt.
• Sprung in die Elternarme macht Spaß.
• Kind bewegt sich am Rand selbstständig, hört auf Stopps.
• Vorfreude auf die nächste Einheit ist da.
Treffen mehrere Punkte zu, lohnt ein qualifizierter Kurs – beispielsweise bei lokalen DLRG-Gruppen oder Bädern mit Rettungsschwimmer:innen.
Fazit & nächste Schritte
Wassergewöhnung funktioniert mit kleinen Ritualen und viel Lob. Plant zwei kurze Termine pro Woche, wählt drei Übungen pro Einheit (z. B. Spritz-Regen, Blubber-Duo, Seestern) und notiert anschließend euren Lieblingsmoment. Nach 6–8 Sessions und erfüllten Fortschrittssignalen meldet ihr euer Kind zum Schwimmkurs an und vertieft parallel weiter spielerisch zu Hause. So wächst die Sicherheit – und die Freude bleibt.
