Chlorgeruch aus Badekleidung entfernen: Pflegetipps nach dem Babyschwimmen

von
Sandro Leugger
,
September 10, 2025

Wenn ihr nur 5 Minuten habt: So verschwindet der Chlorgeruch schnell. Direkt nach dem Babyschwimmen die Badekleidung unter der kalten Dusche gründlich ausspülen, sanft ausdrücken (nicht wringen!) und getrennt vom Handtuch transportieren. Das entfernt bis zu 80 % der chlorhaltigen Rückstände – und verhindert, dass sich der typische „Schwimmbad“-Geruch festsetzt.

Soforthilfe nach dem Becken: Das 5‑Minuten‑Ritual

  • Sofort kalt ausspülen: Kaltes Wasser schließt die Fasern aus Polyamid/Elasthan besser und minimiert Ausleiten von Farbstoffen.
  • „Vitamin‑C‑Sprüher“ für die Tasche: 1/4 TL Ascorbinsäure (Vitamin‑C‑Pulver) in 250 ml kaltem Wasser lösen, vor Ort leicht auf die Badekleidung sprühen, 1 Minute wirken lassen, dann kalt ausspülen. Ascorbinsäure neutralisiert freie Chlorreste chemisch; Hinweise zur Chlor-Reduktion mit Ascorbat findet ihr u. a. bei der US‑Umweltbehörde EPA.
  • Sanft ausdrücken, nie wringen: Wringen beschädigt Elastanfasern. Ich drücke die Teile zwischen zwei Handtüchern aus – so bleibt der Sitz der Windelbadehose perfekt.

Pro-Tipp aus meiner Elternpraxis: Ein kleiner Wäschesack in der Schwimmtasche hält alles zusammen, ohne dass Textilien gegenseitig Gerüche „übertragen“.

Gründliche Reinigung zu Hause: So wird der Chlorgeruch wirklich neutralisiert

Chlorgeruch kommt meist von Chloraminen – Reaktionsprodukten aus Chlor und organischen Stoffen (Schweiß, Pflegeprodukte). Gute Reinigung heißt: neutralisieren, lösen, ausspülen.

1) Kalt einweichen (10–20 Min.)

  • Variante Natron: 1 EL Natron (Speisesoda) auf 2 Liter kaltes Wasser. Das puffert Gerüche, ohne Fasern anzugreifen.
  • Variante Ascorbinsäure: 1/4 TL auf 2 Liter kaltes Wasser. Kurz (max. 5 Min.) einwirken lassen, dann gründlich spülen. Nicht zu hoch dosieren, sonst können Farben leiden.

2) Schonende Handwäsche

  • Fein-/Sportwaschmittel ohne Bleichmittel und ohne optische Aufheller verwenden. Weichspüler vermeiden (legt die Faser „zu“ und verschlechtert die Elastizität).
  • Kurz (!) durchziehen, nicht rubbeln.

3) Maschinenwäsche (wenn Pflegeetikett es erlaubt)

  • Kalt oder 30 °C, Schonwaschgang, Wäschesack, niedrige Schleuderzahl.
  • Kein Weichspüler, keine Bleichmittel. Stiftung Warentest und Verbraucherzentralen empfehlen für Funktionstextilien generell milde Waschmittel und niedrige Temperaturen – mehr dazu bei Stiftung Warentest und der Verbraucherzentrale.

4) Richtig trocknen

  • Flach im Schatten trocknen. Keine Sonne, kein Trockner, keine Heizung – Hitze zerstört Elastan und fixiert Restgerüche.

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Als Papa von zwei Wasserfans hat sich diese Kombi bewährt: Kurz einweichen (Natron), Handwäsche mit Sportwaschmittel, kalt ausspülen, im Handtuch ausdrücken, flach trocknen. Selbst nach stark chlorigen Hallenbädern riecht die Badekleidung am nächsten Morgen neutral.

Was Eltern NICHT tun sollten

  • Kein heißes Wasser: Fixiert Gerüche und lässt Elasthan schneller ausleiern.
  • Keine Chlorbleiche/Oxidationsbleiche: Kontraproduktiv bei Chlorgeruch und schädlich für Fasern.
  • Kein Essig-Dauerbad: Ein kurzer Spritzer im letzten Spülgang ist okay, aber Essig kann bei häufiger Anwendung Elastan schwächen. Lieber Natron oder kurz Ascorbinsäure.
  • Nicht mit Handtüchern zusammen waschen: Baumwolle nimmt Geruch auf; synthetische Fasern können Fusseln „anziehen“.
  • Keine langen Einweichzeiten über Nacht: Das weicht Faserverbünde (Laminierungen, Neoprenkaschierungen) auf.

Extra-Pflege für empfindliche Materialien (Neopren, UV‑Shirts, Schwimmwindeln)

  • Neoprenanzüge/Neopren-Badehöschen: Nur handwaschen, kaltes Wasser, Neopren-Shampoo oder mildes Sportwaschmittel, nicht wringen, flach trocknen. Neopren mag keine Hitze, keine direkte Sonne.
  • UV‑Shirts/Rashguards (Polyamid/Elasthan): Kalt, Schonwaschgang oder Handwäsche, kein Weichspüler. Marken empfehlen das Trocknen im Schatten, um UV‑Schutz und Elastizität zu erhalten. Infos zu Materialien und Hautschutz findet ihr z. B. bei OEKO‑TEX.
  • Wiederverwendbare Schwimmwindeln: Festes entfernen, kalt vorspülen, dann gemäß Etikett (häufig 40 °C). Keine Desinfektionsbleiche; bei Bedarf Hygienespüler sparsam und etikettkonform. Elastanfreundliche Pflege verlängert die Dichtigkeit.

Praktisch: Ein zweites Set Badekleidung spart Stress – eines trocknet, eines ist einsatzbereit.

Hautfreundlichkeit und Hygiene: Was Sie über Chlor wissen sollten

  • Chlor schützt vor Keimen, der „Schwimmbadgeruch“ kommt jedoch primär von Chloraminen. Gute Poolhygiene und Duschen vor dem Baden helfen, Chloramine zu reduzieren; Hintergründe dazu liefert die CDC.
  • Babys mit empfindlicher Haut/Ekzem: Nach dem Schwimmen sofort lauwarm abduschen (auch die Kopfhaut), sanft abtrocknen, danach eine unparfümierte Feuchtigkeitscreme auftragen. Die American Academy of Dermatology empfiehlt für empfindliche Kinderhaut einfache, duftstofffreie Formulierungen.
  • Hallenbadluft und Reizung: Chloramine können Augen und Atemwege irritieren. Gute Lüftung und kurze Aufenthaltsdauer helfen – Grundlegende Informationen zur Innenraumluft und Reizstoffen bietet das Umweltbundesamt.

Mein Erfahrungswert: Wenn ich unser „Ritual“ konsequent durchziehe (Dusche direkt nach dem Becken, zügige Kaltwäsche, Pflege der Haut), bleibt die Haut meiner Kinder ruhig – und die Badekleidung riecht neutral, selbst nach Intensivkursen.

Kurzcheck & Routineplan für stressfreie Badetaschen

  • Vor dem Kurs: Badekleidung anfeuchten (optional), Pflegeetikett checken, kleines Spray mit Ascorbinsäure/Natronlösung, Wäschesack, Mini-Sportwaschmittel einpacken.
  • Nach dem Becken: Kalt abduschen (Kind & Kleidung), kurz Vitamin‑C‑Spray anwenden, ausspülen, sanft ausdrücken, getrennt transportieren.
  • Zuhause: Kurz einweichen (Natron oder kurz Ascorbinsäure), Handwäsche/Schonwaschgang kalt, kein Weichspüler, flach im Schatten trocknen.
  • Wöchentlich: Dichtung/Elastik prüfen (Schwimmwindel/Träger), Geruchs-Routine anpassen.
  • Bei Unsicherheit: Pflegeetikett hat Vorrang; seriöse Verbraucherinfos zur Textilpflege bieten Verbraucherzentrale und Stiftung Warentest.

Fazit und Call-to-Action: Mit kaltem Spülen, kurzer Neutralisation (Natron/Ascorbinsäure), mildem Waschmittel und luftiger Trocknung verschwindet der Chlorgeruch zuverlässig – und eure Badekleidung bleibt länger in Form. Speichert euch diesen Plan, teilt ihn mit der Baby-Schwimmgruppe und passt die Dosierung an eure Textilien an. Für tiefergehende Gesundheitsfragen rund ums Chlorwasser lohnt ein Blick auf die Homepages von CDC, American Academy of Dermatology und dem Umweltbundesamt. So bleibt Babyschwimmen entspannt – für Haut, Nase und Nerven.

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