Schwimmen im Regen: Wann ist Planschen bei Regenwetter sinnvoll?

von
Lukas Biegler
,
September 17, 2025

Kurzantwort vorweg: Schwimmen im Regen ist für Kinder völlig okay – solange kein Gewitter in der Nähe ist, das Wasser ausreichend warm bleibt und ein paar Hygiene- sowie Sicherheitsregeln beachtet werden. Bei Donner, Blitzen oder starkem Wind gilt dagegen: sofort raus aus dem Wasser. Warum das so ist, wie Sie die Wassertemperatur richtig einschätzen und wann Regenbaden sogar richtig Spaß macht, lesen Sie jetzt – inklusive praxisnaher Checkliste für Eltern.

Kurzantwort: Ja – aber nur ohne Gewitter und mit Plan

Das größte Risiko bei Regen ist nicht der Regen selbst, sondern Gewitter. Wasser leitet Strom, weshalb bei Donner/Blitz sofort Badestopp gilt. Behalten Sie die Warnlagen im Blick und orientieren Sie sich an den Empfehlungen des Deutscher Wetterdienst – aktuelle Hinweise gibt es direkt beim Deutschen Wetterdienst. Ebenso wichtig sind klare Baderegeln. Die lebensrettenden Grundsätze der DLRG sind der beste Startpunkt für familienfreundliche Regeln – hier finden Sie die DLRG-Baderegeln.

Regen allein macht nicht krank. Problematisch wird es, wenn Kinder auskühlen. Faustregel aus der Praxis: Für längeres Planschen sollte das Wasser mindestens 22–24 °C haben, bei kühler Luft oder Wind eher mehr Pausen und schneller wieder aufwärmen. Zittern, blasse Haut, blaue Lippen oder „müde“ Bewegungen sind Stoppsignale.

Gesundheitsmythen: Wird mein Kind im Regen schneller krank?

Erkältungen werden durch Viren ausgelöst, nicht durch Wassertropfen. Nässe und Kälte können aber die Abwehr schwächen – deshalb ist Wärmemanagement entscheidend. Das Robert Koch-Institut erklärt, dass Infekte durch Erreger entstehen; Nässe ist höchstens ein indirekter Faktor über Auskühlung und Verhaltensänderungen. Praktisch heißt das:

  • Schnell abtrocknen, warme Schicht an, Mütze/Handtuch um die Schultern.
  • Nach dem Baden warm duschen.
  • Bei Ohrenanfälligkeit helfen Badekappe oder spezielle Stöpsel; bei anhaltenden Ohrschmerzen bitte ärztlich abklären. Für kindermedizinische Orientierung ist die American Academy of Pediatrics eine verlässliche erste Anlaufstelle.

Auch Hygiene spielt mit: Nach Starkregen kann in Seen kurzfristig mehr Oberflächenwasser (mit Keimen) einlaufen. Wenn das Wasser trüb riecht, schäumt oder ungewöhnlich verfärbt ist, lieber pausieren. Im Freibad entscheiden Fachkräfte – folgen Sie deren Anweisungen.

Sicherheits-Check: Diese 5 Punkte müssen vor dem Reinspringen stimmen

1) Wetterlage: Kein Donner/Blitz, keine Unwetterwarnung. Prüfen Sie vor Ort den Himmel (dunkle, schnell ziehende Wolken?) und die amtlichen Hinweise des Deutscher Wetterdienst.

2) Beaufsichtigung: Eine erwachsene Aufsichtsperson bleibt in Reichweite. Kinder nie allein am Wasser – die DLRG-Baderegeln betonen „überwachen statt nur hinschauen“.

3) Temperatur & Zeit: Wasser ≥22–24 °C für längeres Planschen. Besser mehrere kurze Runden mit Aufwärmpausen statt Marathon.

4) Gewässer-Check: In Seen auf sichere Einstiege, Strömung, rutschige Ufer und Sichttiefe achten. Im Pool auf nasse, glatte Flächen und Sprungbereiche.

5) Ausstattung: Wärmendes Handtuch, trockene Kleidung, ggf. Neopren-Shorty, Badeschuhe, Badekappe/Ohrschutz, Thermoskanne mit warmem Tee.

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Praxis-Tipps für Eltern: So wird Regenbaden zum Gute-Laune-Erlebnis

Als Mama von zwei Wasserratten habe ich Regen-Planschzeiten lieben gelernt – solange wir „mit Plan“ unterwegs sind. Unsere erprobte Routine:

  • Kurzes Regenspiel vorab: „Was machen wir, wenn’s donnert?“ – Kinder antworten selbst: „Sofort raus!“ Das verankert Regeln spielerisch.
  • 15-Minuten-Intervalle: Timer stellen, danach warm einpacken, Tee trinken, bewegen – dann nächste Runde.
  • Neopren ist Gamechanger: Ein dünner Shorty hält den Oberkörper warm, Kinder bleiben viel länger gut gelaunt.
  • Bewegung statt „Dauertauchen“: Spiele wie Wasserstaffel, Eimertransport, „Regen-Detektiv“ (Wer findet die größten Tropfenringe?) halten warm und machen Spaß.
  • Warmes Finale: Heiße Dusche, kuschelige Kleidung, kleine Kohlenhydrat-Snacks (Banane, Müsliriegel) – der Körper dankt’s.

Extra-Sicherheit: Bringen Sie Ihren Kindern einfache Baderegeln bei und verweisen Sie gern auf die kindgerecht formulierten DLRG-Grundlagen – DLRG-Baderegeln.

Wann lieber abbrechen – und welche Alternativen es gibt

Sofort raus aus dem Wasser, wenn:

  • Donner/Blitze hör- oder sichtbar sind.
  • Kinder zittern, klagen, ungewöhnlich still werden oder die Lippen blau werden.
  • Das Wasser seltsam riecht, trüb ist oder Algenblüten sichtbar sind.
  • Starker Wind hohe Wellen oder Strömungen erzeugt (am See/Meer).

Gute Alternativen bei Schauer oder Gewitter in Sicht:

  • Hallenbad statt Freibad: Warm, wetterunabhängig und oft mit Rutschen.
  • „Regen-Experiment“ zuhause: Badewanne, Messbecher, „Tropfenrennen“ am Fensterglas – Physik zum Anfassen.
  • Pfützen-Parcours: Regenjacke, Matschhose, Gummistiefel – springen, balancieren, zählen. Bewegung, ohne Auskühlungsrisiko durch langes Baden.

Ein Blick auf die verlässlichen Wetterdaten reduziert Spontanstress – hier hilft der Deutscher Wetterdienst. Und für Sicherheits- und Präventionsthemen im und am Wasser lohnt sich die regelmäßige Orientierung an den DLRG-Baderegeln. Für Gesundheitsfragen rund ums Kind sind das Robert Koch-Institut und die American Academy of Pediatrics solide Startpunkte.

Fazit: Regen kann Spaß machen, Sicherheit geht vor

Regenbaden mit Kindern kann großartig sein – vorausgesetzt, Sie beachten drei Dinge: Kein Gewitter, warm halten, klare Regeln. Dann profitieren Kinder sogar doppelt: Bewegung an der frischen Luft und ein kleines Abenteuergefühl („Wir sind Regenhelden!“). Nächster Schritt: Speichern Sie sich diese Mini-Checkliste im Handy, schauen Sie vor dem Losziehen kurz beim Deutscher Wetterdienst vorbei, besprechen Sie die DLRG-Baderegeln mit Ihren Kindern – und genießen Sie das nächste Planschen im Regen mit gutem Gefühl.

Verlässliche Anlaufstellen:

  • DLRG-Baderegeln und Wasserrettung: DLRG
  • Wetter und Warnungen: Deutscher Wetterdienst
  • Infektionsschutz und Erkältungen: Robert Koch-Institut
  • Kinderärztliche Orientierung: American Academy of Pediatrics

Bleiben Sie gelassen, bleiben Sie wachsam – und machen Sie Regen zu Ihrem Familien-Highlight.

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