
Tauchen lernen: Typische Probleme bei Kindern und Lösungen
Kinder, die anfangen zu tauchen oder die Tauchtechniken entwickeln wollen, stehen oft vor denselben Schwierigkeiten. Wenn du weißt, welche Probleme besonders häufig auftreten und wie du sie lösen kannst, wird dein Kind motivierter und sicherer im Wasser. Im Folgenden findest du die wichtigsten Punkte – direkt und konkret – damit du sofort profitieren kannst.
Probleme beim Tauchen lernen und wie man sie löst
Angst vor Wasser, Maske oder Tiefe überwinden
Viele Kinder fürchten sich zunächst vor Wasser im Gesicht, vor Nasenwasser oder davor, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ein zentraler Schritt zur Lösung: spielerische Annäherung. Beginne mit kleinen Übungen, bei denen dein Kind mit dem Gesicht nur ganz kurz ins Wasser oder zur Oberfläche geht und „blasen pustet“. Ganz ohne Druck, ohne Zwang. Laut Deutschen Schwimm-Verband (DSV) hilft eine frühe Wassergewöhnung dabei, die Angst abzubauen. (dsv.de)
Wassergewöhnung kann auch zu Hause beginnen: Ganz einfache Spiele in der Badewanne, Haare nass machen, gemeinsame Taucherlebnisse. Es geht darum, Vertrauen in das Wasser und sich selbst zu entwickeln – das setzt Motivation frei und erleichtert später alle weiteren Schritte.
Probleme mit Atemtechnik und Unterwasser-Ausatmen
Kindern fällt es oft schwer, unter Wasser richtig auszuatmen und dann über Wasser sicher einzuatmen. Das kann zu panischer Reaktion führen, wenn sie plötzlich nicht wissen, wie sie „Luft machen“ sollen. Ein guter Tipp ist: Übt regelmäßig das Ausblasen unter Wasser – Blasen machen, Gesicht tauchen, Mund „blasen“, Nase ausatmen. Diese Übungen frühzeitig trainieren hilft beim Tauchen und später beim Schnorcheln. (swimy.de)
Außerdem lohnt es sich, Techniken wie Blasen durch Schnorchel, oder kleine Spielzeuge, die man unter Wasser greifen muss, zu nutzen. Diese fördern das sichere Atmen und das Vertrauen. Zusammen mit tiefer werdenden Übungen – beispielsweise Tauchringe – lernt dein Kind so Schritt für Schritt, dass Atmen unter Wasser machbar ist. (eltern.de)
Druckausgleich & Ohrenschmerzen
Der Druck im Ohr beim Abtauchen wird oft unterschätzt. Viele Kinder haben Schwierigkeiten mit dem sogenannten Druckausgleich – das kann zu Schmerzen, Problemen oder sogar Verletzungen führen. Wichtig ist, dass dein Kind lernt, den Druck regelmäßig und früh auszugleichen. Techniken wie der Valsalva- oder der Frenzel-Handgriff helfen dabei. (kids-ent.com)
Praktisch heißt das: Nicht warten, bis der Druck schmerzt – sofort beim Abtauchen kleine Ausgleichsübungen machen. Vielleicht zuerst an Land zeigen, wie es geht, dann zusammen im flachen Wasser üben. Wenn Ohrenschmerzen bestehen, lieber auf das Tauchen verzichten, bis alles gut verheilt ist. (kids-ent.com)
Besonderheiten und Regeln für Kindertauchen
Kinder haben andere körperliche Voraussetzungen als Erwachsene. Schon allein deswegen gelten für Kindertauchen spezielle Regeln, etwa in Bezug auf Tiefe und Ausrüstung. Laut Fachliteratur können Kinder ab etwa acht Jahren mit für ihre Körpergröße angepasster Ausrüstung und passenden Kursen beginnen. (de.wikipedia.org)
Kinder-Tauchkurse sind so organisiert, dass sie Begrenzungen haben – etwa eine geringere maximal erlaubte Tauchtiefe und weniger Tauchgänge täglich. Das schützt vor Überforderung und gesundheitlichen Risiken. (de.wikipedia.org)
Auch das Buddy-System – also stets in Begleitung eines erfahrenen Erwachsenen zu tauchen – ist essenziell für Sicherheit und Selbstvertrauen. (de.wikipedia.org)
Praktische Lösungen für Eltern: So unterstützt du dein Kind effektiv
Jetzt wird’s konkret: Was kannst du als Elternteil tun, damit dein Kind diese typischen Probleme überwindet?
Übungen mit regelmäßigem Kontakt zum Wasser: Mehrmals die Woche kurze Badezeiten oder Schwimmhallenausflüge einplanen. Kleine Erfolgserlebnisse wie das Tauchen nach einem Tauchring oder das Blasen von der Wasseroberfläche aus setzen Vertrauen frei.
Atemübungen spielerisch integrieren: Beim Duschen, Baden oder im flachen Becken. Unter Wasser auszublasen, dann über Wasser einatmen – als Spiel. Gerade diese Mechanik hilft nicht nur beim Tauchen, sondern auch beim Schwimmen lernen insgesamt. (swimy.de)
Druckausgleich üben und erklären: Zeige deinem Kind unterschiedliche Techniken, wie Valsalva oder Frenzel, wenn ein Kind beim Zuhören aufmerksam ist. Übt sie gemeinsam an Land, bevor ihr ins tiefere Wasser geht. Geduld ist hier besonders wichtig.
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Keine übermäßigen Hilfsmittel: Schwimmflügel, Schwimmwesten oder Gurte sind gut, um Sicherheit zu geben – aber sie dürfen das Kind nicht davon abhalten, selbst Körpergefühl und Eigenbewegung zu entwickeln. Wenn die Hilfen zu sehr benutzt werden, wird ein Kind später oft unsicher, frei zu tauchen oder zu schwimmen. (gostudent.org)
Motivation statt Druck: Viele Kinder machen erst richtige Fortschritte, wenn sie Spaß haben. Wenn ein Kurs nicht passt oder das Kind überfordert ist: Pause machen. Das Kind ernst nehmen. Selbst wenn andere Kinder schneller sind – jedes Kind hat sein Lerntempo. (rochenkinder.de)
Verlässliche Anleitung: Guter Schwimm- oder Tauchunterricht ist Gold wert. Wenn die Kursleitung Erfahrung hat und psychologische Sensibilität mitbringt, kann sie Ängste erkennen, auf das Tempo des Kindes eingehen und Alternativen anbieten. Der Deutsche Schwimm-Verband warnt vor Druck und empfiehlt empathische Herangehensweise. (dsv.de)
Ergänzung zum Schwimmen lernen: 10 Wochen Trainingspläne
Ein ergänzender Weg, das Tauchen als Teil des Schwimm- und Wasserlernens zu stärken, sind strukturierte Trainingspläne. Zum Beispiel bietet swimy.de einen 10 Wochenplan an, mit dem du dein Kind systematisch vom Einstieg ins Wasser bis zu fortgeschrittenen Schwimmfähigkeiten führen kannst. Übungen gibt es mit Bildern und Videos, Technik, Spiel und Sicherheit sind integriert. (swimy.de)
Wenn du diesen Plan gemeinsam mit deinem Kind nutzt, bekommst du eine klare Struktur – und dein Kind sieht Fortschritte Woche für Woche. Das baut Selbstbewusstsein auf und erleichtert das Erreichen von Zwischenzielen wie dem Tauchen nach Ringen oder sogar dem ersten „richtigen“ Tauchversuch.
Fazit: Mehr Sicherheit und Freude beim Tauchen möglich
Kinder sollten nie gezwungen werden, Dinge zu tun, die Angst machen. Sicherheit und Erfolg beim Tauchen entstehen durch Vertrauen, Übung und liebevolle Begleitung. Wenn du geduldig bist, regelmäßig mit deinem Kind übst, Atemtechnik und Druckausgleich frühzeitig thematisierst und Spaß in den Vordergrund stellst, wird das Tauchen lernen zu einer positiven Erfahrung, die Selbstvertrauen stärkt.
Ein guter Einstieg kann der erwähnte 10 Wochenplan sein, der hilft, nicht auf einmal alles machen zu wollen, sondern nach und nach. So wird dein Kind nicht überfordert, sondern erlebt Erfolgserlebnisse – und die sind das Fundament für Lust aufs Tauchen und fürs Schwimmen generell. Viel Freude euch beim gemeinsamen Tauch-Abenteuer!
