Kraulbeinschlag Lernen

Mindestens 10 Meter Kraulbeinschlag mit gestrecktem Oberkörper und gestreckten Armen. Die Hände liegen dabei übereinander. Geatmet wird entweder nach vorne oder auf der Seite. Der Beinschlag kommt dabei aus der Hüfte und aus den Oberschenkeln. Die Übung kann im Kinderbecken oder auch im tiefen Wasser durchgeführt werden. Im Tiefwasser muss die Sicherheit des Kindes allerdings immer gewährleistet sein.

Durch diese Übung wird vor allem die Kernelemente Antrieb und Atmung trainiert.

Vorausgesetzte Übungen aus dem letzten Kurs:

Bitte lesen Sie die Sicherheitshinweise bevor Sie beginnen.

Vorbereitende Übungen

Sprudelbad in Bauchlage

Bei dieser Übung werden die Unterarme parallel und etwa schulterbreit auf die Treppenstufe gelegt. Danach werden zuerst die Beine und dann die Füße komplett durchgestreckt und erst dann beginnt man mit einem leichten Beinschlag. Der Beinschlag wird dann immer stärker und die Beine bleiben gestreckt.

Bei dieser Übung können sich die Kinder ausschließlich auf die gestreckten Beine konzentrieren. Beim Motorboot selber kommt dann noch die Körperspannung, die Atmung usw. hinzu. Die gestreckten Beine sollten durch diese Übung zuerst automatisiert werden, bevor man sich ans Motorboot wagt.

Wechselbeinschlag auf der Matte

Nehmen Sie idealerweise eine Schwimmmatte. Falls Sie keine Matte zur Verfügung haben können Sie auch eine Schwimmnudel verwenden. Rollen Sie diese um die Brust und halten Sie sie unter den Achseln. Eine Matte ist allerdings empfehlenswerter, da die Schwimmnudel die Wasserlage negativ beeinträchtigt. Die Beine müssen frei im Wasser sein. Mit Hilfe der Matte soll das Kind dann normal Kraulbeinschlag machen.

In dieser Übung wird eine weitere wichtige Komponente isoliert - das Wassergefühl. Durch die Matte muss das Kind sich nicht auf Körperspannung oder Atmung konzentrieren und kann herausfinden, wie es seine Füsse am besten bewegen soll, um im Wasser voran zu kommen.

Flossen

Falls Ihr Kind grössere Probleme mit dem Wassergefühl hat, also falls es den Beinschlag mit annähernd gestreckten Beinen und mit lockeren Füssen macht und trotzdem auch nach langem Üben nicht vorankommt, empfiehlt es sich die Übung mit Flossen zu versuchen. Durch die Flossen wird es für das Kind einfacher die korrekte Fußstellung zu finden, da das Wasser stärker reagiert. Auch hier empfiehlt sich, das Ganze zuerst mit einer Matte und mit einem Schwimmbrett zu versuchen. Verwenden Sie dafür Kurzflossen, also Flossen die nur ein wenig länger als der Fuß sind. Bei Langflossen funktioniert die Fußbewegung ein wenig anders und sie sind deshalb nicht gleich gut geeignet.

Beinschlag mit Brett

Eine weitere geeignete Hilfe ist das Schwimmbrett. Die Unterarme und Hände werden Flach auf das Brett gelegt. Wir raten davon ab, dass Brett am vorderen Ende festzuhalten, da die Arme so verkrampfen können und der Körper dann nicht mehr durchgestreckt ist.

Neben dem Brett gibt es noch viele weitere kleine Hilfsmittel wie zum Beispiel Pullboys. Es empfiehlt sich mit einem Gegenstand mit viel Auftrieb zu beginnen und dann kleiner zu werden bis das Kind schlussendlich gar keine Hilfe mehr braucht.

Häufige Fehler
Der Hammer

Dieser Fehler ist so häufig, dass er unter den Schwimmlehrern einen eignen Namen gekriegt hat. Beim Hammer wird das Wasser aus den Knien nach hinten gestoßen. Die Bewegung kommt ausschließlich aus den Knien. Erstaunlicherweise gibt es immer wieder Kinder, die sich mit dieser Technik sehr schnell fortbewegen können. Dort wird es dann umso schwerer ihnen das Ganze zuerst wieder abzugewöhnen und dann die richtige Technik beizubringen. Obwohl man mit dem Hammer vorwärts kommen kann, ist die Technik im späteren Verlauf, wenn es zum Kraulen kommt, komplett unbrauchbar. Durch Übungen wie das Sprudelbad wird der Hammer verhindert.

Beinschlag aus den Knien

Es wird ein Tischtennisball vor das Kind ins Wasser gelegt. Danach soll der/die Lernende versuchen den Ball nur durch anpusten auf die andere Seite des Beckens zu bringen. Dabei merkt das Kind relativ schnell, dass es mit dem Mund möglichst nahe an den Ball und somit auch an die Wasseroberfläche heran muss, um den Ball möglichst effizient vorwärts zu bringen. Den Kopf näher an das Wasser heranzubringen ist für viele Kinder bereits ein großer Schritt.

Wenn sie diese Übung bereits ein, zwei Mal mit Ihrem Kind gemacht haben, sollten Sie noch einen Schritt weiter gehen und durch vormachen das Kind dazu bringen in das Wasser zu pusten und Blubberblasen zu erzeugen.