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Ausatmen unter Wasser

Die erste Übung, welche Kinder in praktisch allen Schwimmkurssystemen beherrschen müssen ist das Blubbertauchen. Das Kind atmet tief ein und taucht komplett unter Wasser für insgesamt mindestens 5 Sekunden. Während der Tauchphase werden als erstes die Augen geöffnet. Anschließend wird die gesamte Luft unter Wasser durch den Mund ausgeatmet.

Durch diese Übung werden die beiden Kernelemente Wassergewöhnung und Atmung trainiert.

Die folgende Übung aus dem Säuglingskurs hilft als Vorbereitung:


Bitte lesen Sie die Sicherheitshinweise bevor Sie beginnen.

Vorbereitende Übungen

Schatzsuche

Es werden Tauchringe (oder etwas ähnliches) auf den Boden im Kinderbecken gelegt. Das Ganze wird als Schatzsuche inszeniert, dabei sind die Ringe das Gold, welches der Pirat suchen soll. Das Kind soll die Ringe also im Becken suchen und dann aufheben, um sie an den Beckenrand (in das Versteck) zu bringen.

Ein großer Teil der Kinderbecken werden immer tiefer. Das ist perfekt für diese Übung. An die ersten paar Ringe kommt das Kind noch heran ohne sich stark bücken zu müssen. Bei den weiteren Ringen muss es sich stark bücken und mit dem Kopf nahe ans Wasser und bei den letzten Ringen muss es sogar mit dem Kopf eine Sekunde unter Wasser, um den Ring zu kriegen. Die Inszenierung um den Piratenschatz motiviert viele Kinder auch das letzte Stück Gold noch zu holen.

Tischtennisbälle anpusten

Es wird ein Tischtennisball vor das Kind ins Wasser gelegt. Danach soll der/die Lernende versuchen den Ball nur durch anpusten auf die andere Seite des Beckens zu bringen. Dabei merkt das Kind relativ schnell, dass es mit dem Mund möglichst nahe an den Ball und somit auch an die Wasseroberfläche heranmuss, um den Ball möglichst effizient vorwärts zu bringen. Den Kopf näher an das Wasser heranzubringen ist für viele Kinder bereits ein großer Schritt.

Wenn Sie diese Übung bereits ein, zwei Mal mit Ihrem Kind gemacht haben, sollten Sie noch einen Schritt weiter gehen und durch vormachen das Kind dazu bringen in das Wasser zu pusten und Blubberblasen zu erzeugen.

Regentanz

Diese Übung ist ganz einfach. Es wird Wasser mit beiden Händen hochgespritzt. Das herunterfallende Wasser hat einen ähnlichen Effekt wie eine Dusche, nur ein wenig ungleichmäßiger. Die Übung macht man am besten mit seinem Kind zusammen. Zuerst sollte ein Elternteil sich selber nass spritzen und das Kind soll danach mitmachen. Vor allem wasserscheue Kinder können somit selbst entscheiden, wie stark sie herumspritzten wollen.

Die Übung sollte bei mehreren Schwimmbadbesuchen immer wieder wiederholt werden. Mit ein wenig Glück macht die Übung immer mehr Spaß und kann ab dem Punkt, ab dem das Kind sich ohne Scheu selbst Nass spritz, sogar zu einer Spritzschlacht gegen die Eltern erweitert werden.

Seemonster

Bei dieser Übung benötigen Sie einen Gymnastikreifen. Alternativ können Sie allerdings auch eine Schwimmnudel verwenden. Es geht darum, dass Ihr Kind unter dem Ring (oder der Schwimmnudel) durchtaucht und dann idealerweise mit einem großen Sprung wieder hochkommt. Der wichtige Teil ist jedoch das Tauchen.

Die Standardreaktion von Kindern, welche sich das Tauchen noch nicht gewöhnt sind, ist es, den Ring mit ihren Armen hochzuheben. Bei den ersten paar Versuchen können Sie da durchaus ein wenig großzügig sein und dies auch erlauben um ein paar kleine Erfolgserlebnisse auszulösen. Doch je öfter Sie diese Übung machen desto steifer sollten Sie den Ring halten, so dass das Kind ab einem gewissen Punkte keine andere Wahl mehr hat als mit dem Gesicht unter Wasser zu gehen.

Farben erkennen

Bei dieser Übung lernen die Kinder ihre Augen unter Wasser zu öffnen. Im Bild werden dafür Tauchringe verwendet. Sie können allerdings auch irgendeine andere Art von Gegenstand oder notfalls sogar Handzeichen verwenden. Tauchen Sie gleichzeitig mit Ihrem Kind unter Wasser und halten Sie die Gegenstände hinter dem Rücken. Sobald beide unter Wasser sind ziehen Sie die Gegenstände hervor, zeigen Sie für ein paar Sekunden und verstecken Sie anschließend wieder hinter dem Rücken bevor beide wiederauftauchen. Nachdem Sie beide wieder aufgetaucht sind fragen Sie ihr Kind, was er/sie unter Wasser gesehen hat.

Wie Sie sicher gemerkt haben ist dies bereits eine fortgeschrittenere Übung. Das Kind sollte sich bereits an das Tauchen gewöhnt haben. Achten Sie darauf, dass Sie einen Gegenstand nutzen, den man Unterwasser gut sehen kann. Die Anzahl der Finger herausfinden eignet sich dabei zum Beispiel eher weniger. Grelle Farben sind zu empfehlen.

Häufige Fehler
Zwingen

Wir sind uns durchaus bewusst, dass es für Eltern extrem frustrierend sein kann, wenn sich ein Kind über Monate hinweg weigert den Kopf unter Wasser zu tauchen und selbst beim kleinsten Tropfen Wasser im Gesicht anfängt zu weinen. Trotzdem raten wir klar davon ab ihr Kind auf irgendeine Art zur Wassergewöhnung zu zwingen. Versuchen Sie auch ihre Frustration so gut wie es nur geht zu verbergen und stattdessen Freude am Wasser zu vermitteln. Kinder, die in diesen ersten Annäherungen bereits zu stark gedrängt werden können eine stark ablehnende Haltung gegenüber Wasser entwickeln, die schwer wieder wegzubekommen ist.